Montag, 16. September 2013


A. sagt, deine Hände seien Denkwesen. Ich schaue und sehe deine Hände, sehe die Denkwesen nichts tun. Wie sie sich ineinander wiegen, als gelte es eine Entscheidung zu treffen. A. sagt Dinge und ich schaue, diese Dinge wie A. zu sehen. Ich sehe deine Hände auf mich zukommen. Sind deinen Händen keine Denkgrenzen gesetzt? Und ist ihr Denken immer auch dein HANDeln?

Meine Arme sind blutverschmiert. Der Habicht hat das Huhn gerissen, es aber nicht gänzlich zur Strecke gebracht. Wahrscheinlich bin nun ich ihm zuvor gekommen. Meine Hände brachen dem gerissenen Huhn das Genick. Nun liegt es in seinen Halsbruchhänden. Also in meinen. Meine Hände sind keine Denkwesen. Ich sehe sie immer nur greifen und fassen, sehe sie Hälse umdrehen, sehe sie blutverschmiert in meine Arme auslaufen. Wie ein Fluss Meer wird, wird mein Arm Hand. Er breitet und weitet sich aus, wird einnehmend.

A. sagt, ich solle es ihr nicht gleichtun wollen. A. sagt, ich solle mir eigene Ansichten suchen und denen dann folgeleisten. Um A´s. Willen wegen oder um der Welt Willen? Ich frage das, und A. sage ich nichts davon, deswegen weiß A. nichts von meinen Ansichten. Oder Denksichten. Vielleicht sollte ich meine Hände an A. legen. Nur so leicht hinan, so einen Millimeter über eine unmissverständliche Geste hinaus. Und dann gucken. Etwas würde geschehen.

Ich bin. Also denke ich. Ich denke an Gestern, ich denke an Morgen, jetzt denke ich, also denke ich nicht direkt an die Gegenwart, weil in ihr noch mein Denkakt an sich ist. Er ist fortwährende Gegenwart.

A.
Ich nehme deine Hände aus meinem Schoß. Denn mein Schoß ist ein handloser Ort. Dass deine Denkwesen, wie A. sagen würde, dort liegen, ist ein Unding. Denn an Schoßorten ist nicht gut denken. Das ist ähnlich wie mit den Funklöchern. Nur Schwirren und Wirren oder eben Nichts.

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