Sonntag, 30. Juni 2013

Einer ist da. Nennt dich Mädchen und weiß gar nicht, wie alt du bist. Bist längst kein Kind mehr, keine Frau, bist Greisin der eigenen Zeit. Lebenszeit. Und fragt dich, nach deinem Befinden, als wäre an dir noch irgendetwas zu finden. Such- und Fundorte. Hautwärts, von innen nach außen dringend, mögen noch Furchen sein. Aufenthaltsorte. Vielleicht Wortwölbungen. Oder Ausstülpungen wie Geschwüre. Wenn Worte deinen Leib wölben. Stell es dir vor. Und dann stell dir mich als wölbende und gewölbte Greisin vor. Wie ich sitze und unförmig werde. Es längst bin. Ballonartig. Nicht in die Luft aufsteigend, viel eher sinkend, zu Boden stürzend, wie ein Geröll. Hernieder. Um- und anstoßend. Lawinen auslösend.

Wie ist also mein Finden, und wo genau befinde ich mich, während einer da ist und fragt. Finde nicht aus mir heraus und befinde mich dennoch an ungesehenen Orten, in ganzen Landstrichen, die von irgendher in mir abgehen, ausweichen und abufern. Ich bin der Ausgangspunkt all dieser Linien, die zu mir führen, die aus mir herausführen.

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