Freitag, 20. Januar 2012

Und wenn einer kommt und sagt: du bist. Dann bist du eben. Auch weil du nicht anders bist, sondern allein das Sein, ist es, was du bist. Dann drehst du im Kreis, als drehte ein anderer dich an deinen Ecken greifend, dich herum, wie im Wind. Drehst du dann. Mancherzeits möchtest du schreien, weil dir nicht nach Drehen ist. Aber auch still möchtest du nicht sein. Und dann kommen Zweifel. An dir selbst, an den anderen. Irgendwo ist immer Platz einen Zweifel hinein zu legen. Und was zum Erliegen gekommen ist, bleibt. Es bleibt und ist. Ist dort und nicht anderswo. Ich kann mich selbst an den Ecken nicht greifen. Mich dorthin zu bewegen, wohin ich möchte, dorthin, wohin ich sollte. Der Himmel ist oben und wir stehen hier, schauen hoch und wissen, es ist Himmel. Aber hier. Das was hier ist, das wissen wir nicht. Vielleicht weil wir nicht schauen, denn wenn wir schauen, gucken wir nach Oben und selten anderswohin.

Und nun bin ich. Es war einer gekommen. Er war voll Elan und konnte mich nicht bremsen. Immer nur beschleunigen. Und obwohl ich stille saß, raste ich langhin. Raste seinem Elan hinterher, vielleicht auch obauf. Es ist nicht leicht den Schritt zu halten, wenn ein anderer rennt und an einem zerrt. Wieso zerrst du so? Hatte ich fragen wollen. Doch ich fühlte meinen Mund sich nur öffnen, ohne Worte zu formen. Stell dir vor, du sitzt im Sand. Du hast Wasser, du hast Backformen. Du bist sicher, du möchtest einen Kuchen aus Sand bauen. Du hebst sacht ein kleines Loch aus, du füllst wenig Wasser hinein. Du durchknetest die feuchte Erde als würdest du sahnigen Teig durchwalken. Du formst mit deinen Händen einen Teil der Erde in die Backform. Du weißt, was daraus werden wird, du siehst es vor dir. Du freust dich in deiner Erwartung der werdenden Dinge. Du hebst das Förmchen, welches du mit Inhalt behutsam über Kopf auf den ebenen Rand des Sandkastens gestellt hast. Du hebst das Förmchen in deiner Erwartung, du bewegst die Lippen, die Zunge, den ganzen dir zur Verfügung stehenden Mund. Mit den Augen bist du schneller als mit den Fingern. Du schaust schräg unter das Förmchen, welches deine Finger noch zu tief über das darunter liegende halten. Du guckst und siehst schon. Es ist zerbröselt. Ist formlos. Ist nichts als feuchter Sand. Und dein Mund bewegt sich frei im Raum. So ist das.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Umgang mit Kontaktdaten

Nehmen Sie mit mir als Bloggerin durch das angebotene Kommentarformular Verbindung auf, werden Ihre Angaben gespeichert, damit auf diese zur Bearbeitung und Beantwortung zurückgegriffen werden kann.

Kommentare können auf Anfrage von mir gelöscht werden.