Dienstag, 17. Mai 2011

Es sind nur noch Wochen. Dann reiße ich endlich aus diesem täglichen Ein und Aus, reiße das Tägliche ein und mich heraus. Dann erst wieder wird Luft auch an mein Herz gelangen. Seit Jahren schon ebbt alles Herzliche in mir und das Wenige, was noch ist, brandet an innersten, an dünnsten Häutchen. Es werden nur noch Tage und Nächte sein, Stunden, die zu Minuten schwinden. Ich werde sehen, wie Zeit und Raum zeit- und raumlos werden. Denn sobald der Moment gekommen, der Augenblick erreicht ist, löst sich das Warten auf, das doch das eigentliche Wahrnehmen von Zeit und Raum ist.

Ich werde die Stadt mit ihrem Fluss verlassen, die Kreuzungen mit den Takt schlagenden Ampelanlagen. Ich werde die Turmuhr und den Kirchplatz hinter mir und Menschen zurücklassen. Alles Vertraute wird hinter mir und ohne mich bleiben. Wird in seinem Raum, in seiner Zeit bleiben und damit mir fremd werden.

Die Einen sagen es ist Mut, die Anderen meinen es sei Angst. Auf jeden Fall ist es ein Fortschritt. Fort von all dem hier und weg und damit hin zu einem Neuen. Keiner weiß, was kommen wird, aber dass etwas kommen wird, wissen wir alle. Wohin wir mit dem gelangen werden, hat weder Raum noch Zeit, denn es ist Vorstellung, ist aus Gegenwart und Vergangenheit Mögliches – ist Zukunft. Ungewiss.

Ich werde mir selbst Raum und Zeit. Im Laufen, im Fort- und Hinkommen, im ortlosen, ungebunden Raum.

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